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Formen der Direktvermarktung vom Bauernhof

Hofladen zur Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in der Region

Ein landwirtschaftlicher Betrieb, der tierische oder pflanzliche Erzeugnisse verkauft, kann zusätzlich zur Belieferung an den Großhandel eine Direktvermarktung seiner Produkte an den Endverbraucher betreiben. Vorteile eines regionalen und direkten Verkauf an den Kosumenten sind mitunter eine größere Gewinnspanne der einzelnen Produkte sowie die Unterstützung und Sicherung der Region mit hochwertigen Lebensmitteln. Es gibt verschiedenen Formen der Dirketvermarktung wie ein Marktstand, Milchtankstelle, Lebensmittelautomat, Abo-Kisten, Hofladen, Online-Shop und weiteres. 

Haftungsausschluss: Dieser Beitrag ist als Inspiration, Information und zur Unterhaltung zu verstehen und ist keine Handlungsaufforderung. Wir sind keine Finanzexperten und übernehmen keine Haftung falls eine Direktvermarktung scheitern sollte.

Direktvermarktung rettet den Hof

In Deutschland, Österreich und weiteren Ländern weltweit gibt es ein Bauernhofsterben. Gründe hierfür sind mitunter gedrückte Preise landwirtschaftlicher Produkte welche im internationalen Wettbewerb stehen, steigende Energiekosten und stendig steigende Preise für Maschinen, Futtermittel und Dünger, etc. oder aber es wird kein passende Nachfolger innerhalb der Familie gefunden sowie weitere Gründe. Oftmals werden kleine und mittelgroße Höfe von großen Farmen und Konzernen aufgekauft. Damit der Landwirt nicht ausschließlich mit den Preisen im Großhandeln und der Supermarktketten konkurrieren muss, gibt es die Möglichkeit der Direktvermarktung an den Endverbraucher. Beim Verkauf ab Hof oder ähnlichen Formen, kann die Gewinnspanne der Produkte größer sein und folglich landet mehr direkt beim Bauern, als beim Großhandeln und den Supermärkten. 

Frische Eier vom Bauernhof als direkte Vermarktung an den Endverbraucher.

Hochwertige Lebensmittel aus der Region

Ein Bauernhof, der seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse direkt an den Kosumenten verkauft, bringt einen Mehrwert in die Region. Gerade in Zeiten von Lieferengpässen international gehandelter Lebensmittel ist ein Bauernhof, der Nahrungsmittel direkt und regional verkauft sehr essentiell für das Wohlergehen der Menschen die dort leben. Wenn viele Höfe in einer Region eine Direktvermarktung anbieten, kann sich ein stabiles Netz mit der Versorgung von lebenswichtigen Gütern bilden und dafür sorgen, das Menschen in Krisenzeiten weiterhin mit hochwertigen Lebensmitteln versorgt werden und bei Kräften bleiben.

Bauernhof Direktvermarktung am Hof mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Eier, Gemüse und Obst.

Formen der Direktvermarktung

• Straßenverkauf: Oft zur Saison bietet es sich an, an der Straße in einem kleinen Wagen die Ernte und Erzeugnisse der Saison anzubieten. Dies geht mit Personal oder ebenfalls mit der „Kasse des Vertrauens“ in vertrauenswürdigen Regionen. z.B. Kürbiswagen, Spargelverkauf, Blumen zum selbser pflücken, etc.

• Marktverkauf: Am Wochenmarkt oder gelegentlich können auf dem Markt die eigenen Erzeugnisse verkauft werden. 

• Events und Feste (Dorffest, Stadtfest, Erntefest, Weinfest, Bierfest, Osterfest, Weihnachtsmarkt, Kirchweih, etc.) als Verkaufort in der Region

• Abo-Kiste: Verschiedene Formen der Hof-Kiste, Gemüsekiste, etc. können mit oder ohne Vorbestellung verkauft werden.

• Verkaufsautomaten: Bekannt sind die Milchautomaten, welche mit frischer Milch vom Hof sowie weitere Erzeugnisse wie Joghurt, Sahne, Butter, Buttermilch, Käse, Fleisch, etc. befüllt werden können.

• Hofladen: Ein Hofladen ist eine Räumlichkeit mit Verkauf von eigenen Erzeugnissen. Ein Hofladen kann mit Personal geführt werden oder aber auch mit einer „Kasse des Vertrauens“ in ruhigen ländlichen Regionen mit vertrauenswürdigen Kunden.

• Online-Shop: Je nach Produkten bietet sich auch ein Webshop für die Direktvermarktung zum Kunden an. Die Produkte können vom Kunden per Selbstabholung abgeholt oder aber mit einem Versandunternehmen zum Kunden geschickt werden.

weiteres

Straßenverkauf landwirtschaftlicher Produkte

Besonders Saisonprodukte bieten sich an, diese auf einem Wagen oder an einem Stand an der Straße zu verkaufen. Je nach Lebensmittel sollte ein Verkäufer vor Ort sein. Aber in ruhigen und vertrauenswürdigen Regionen gibt es auch die Möglichkeit der „Kasse des Vertrauens“ ohne Personal und mit Witterungsgeschützter Kasse, in welche die Kunden das Bargeld legen zu bezahlen. Beispiele:

Erdbeerstand

Spargelverkauf

Kürbiswagen (Schnell’s Kürbiskerne)

Blumen zum selber pfücken

Kürbiswagen als Direktvermarktung von Kürbissen in der Region
Kürbiswagen von "Schnell's Kürbiskerne"

Marktverkauf

Die Erzeugnisse eines Hofes wie Gemüse, Fleisch, Milchprodukte, Eier, etc. können auch auf dem Markt verkauft werden. Wer keinen dauerhaften Marktstand mieten möchte kann auch nur gelgentlich am Markt im Dorf oder in der Stadt teilnehmen.

Beispiele Marktteilnahme:

täglicher Marktstand am Wochenmarkt

Markt am Wochenende (Samstag oder Sonntag)

Saison Marktstand (Verkauf von Spargel, Erdbeeren, Kirschen, Tomaten, Weintrauben, Wein, Kürbis, etc.)

Events und Feste (Weihnachtsmarkt, Ostermarkt, etc.)

Online-Portal Bauernmarkt als Erzeuger eintragen

Große Bauernmarktmeile in München

Tomaten anbauen

Events und Feste 

Eine Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Produkte ist auch an Events und Fest auf dem eigenen Hof oder in der Region möglich. Es gibt auch große Bauernfeste, auf welchen sich Erzeuger und Konsument begegnen können.

Beispiele für Festlichkeiten in der Region:

Hoffest

Erntefest

Dorffest oder Stadtfest

Weinfest oder Bierfest

Ostermarkt oder Weihnachtsmarkt

Brotkranz Brötchenkranz Rezept Brot backen

Abo-Kiste

Es haben sich bereits verschiedene Formen von Abo-Kisten Systemen etabliert. Es gibt sogar Zusammenschlüsse von mehreren Landwirten, welche eine gemeinsame Abo-Kiste anbieten. Der Inhalt kann vom Konsumenten vorbestellt werden und varriert nach Saison. Oft enthalten sind Gemüse, Obst, Pilze, Eier, Milchprodukte, Fleischprodukte, Blumen, etc. aus der Region.

Ein bisschen Marketing und Kunststoffkisten (werden mit dem Essen gegen Pfandabgabe an den Kunden gegeben) sind hier als Investitonskosten keine Seltenheit.

Gemüse-Kiste

Schlacht-Kiste

HofladenBox als Beispiel für den Zusammenschluss verschiedener Landwirte für eine Abo-Kiste mit Lebensmitteln, Blumen und Geschenkartikeln aus der Region

Gemüsekiste als Abo-Kiste zur Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse

Verkaufsautomaten

Bekannt sind die Lebensmittelautomaten oder Milchautomaten, welche mit frischer Milch vom Hof sowie weitere Erzeugnisse wie Joghurt, Sahne, Butter, Buttermilch, Käse, Eier, Fleisch, etc. befüllt werden können. Die Invenstition in einen Verkaufsautomaten ist erstmal hoch, jedoch kann sich diese bei guten Kundenverkehr nach einiger Zeit amortisieren.

In den Online-Portalen Mein-Bauernhof.de und Boxenscout können sich Erzeuger anmelden und ihren Verkaufsautomat von Konsumenten finden lassen.

• Milchtankstelle / Milchautomat in der nähe finden

• Lebensmittelautomat mit 24 Stunden Öffnungszeiten eignet sich auch für berufstätige Kunden, die nur nach Feierabend einkaufen können.

• Lebensmittelautomaten bei Hofladen Finder

Hofautomat zum direkten Verkauf von Eiern, Milch und Käse ab Hof in der nähe

Hofladen

Ein Hofladen eine gute Form der Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Oftmals wird dafür eine Scheune in einen hübschen Verkaufsraum umgestaltet. Ein Hofladen ist ein größeres Projekt und erfordert auch eine Investition in die Renovierung und Ausstattung des Verkaufsraumes sowie Ausgaben für Werbung.

Beispiele für Online-Portale, in welchen sich Landwirte als Direktverkäufer eintragen können um schneller von Kunden gefunden zu werden:

Heimische Hofläden

Mein-Bauernhof

Einkaufen auf dem Bauernhof

Hofladen „Götz“ bei Regionales-Bayern

Hofladen Finder

Hofladen zur Direktvermakrtung vom Hof in der nähe
Hofladen "Götz"

Online-Shop

Je nach Produktauswahl bietet sich auch ein Webshop für die Direktvermarktung der Erzeugnisse zum Kunden an. Die Produkte können vom Kunden per Selbstabholung geholt oder aber mit einem Versandunternehmen zum Kunden geschickt werden.

Wer keinen eigenen Online-Shop erstellen möchte, kann sich auch mit anderen Landwirten zusammenschließen und einen gemeinsamen Webshop betreiben.

Beispiele für Bauernhof Online-Shops:

Wilma und Willi 

Hofladen-Melder

Bio vom Bauernhof

Hof Eggers

Bauer Lümmel

Spargelbuffet

Erfolgsbeispiel für Direktvermarktung in Gustenfelden

In dem Dorf Gustenfelden (Die Hofläden im Schwabachtal) haben mehrere Bauern und Landwirte jeweils einen Hofladen eröffnet. Dort können die Konsumenten direkt, regional, frische und hochwertigen Lebensmittel kaufen.

Dort gibt es die Winkler Mühle, welche verschiedene Getreideprodukte, Nudeln aus eigener Herstellung und frische Backwaren im Hofladen und in ihrem Online-Shop verkaufen sowie ein leckere Café betreiben.

Beim Obstbau Winkler in Gustenfelden gibt es frisches Obst und daraus hergestellte Säfte und weiters in einer große Auswahl.

Die Metzgerei Rosskopf bietet hochwertiges Fleisch im Hofladen sowie im Online-Shop an.

Beim Geflügelhof Wagner können die Kunden sich eine Gans für Weihnachten vorbestellen, welche den Sommer über auf der Wiese gelebt hat. Zudem gibt es dort Eier, Milchprodukte, hofeigene Nudeln und weiteres.

Gustenfelden Hofladen Direktvermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse
Gustenfelden Hofläden

Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten landwirtschaftliche Erzeugnisse direkt an den Konsumenten zu verkaufen. Jeder Hof, die Produkte und Mitarbeiter sind individuell und daher wird jeder seine passende Form der Direktvermarktung finden.

Hühner im Garten halten

Viel Freude beim starten der Direktvermarktung.

Vielen Dank an Familie und Freunde für die Bereitstellung der Fotos für diesen Beitrag.

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