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Kräuter anbauen: Die besten Sorten für den Garten und Balkon

Minze im Garten anbauen

Kräuter im Gemüsegarten oder den Kräuterbeet anbauen kann sehr einfach sein. In einem Garten oder auf dem Balkon in Deutschland oder Österreich können viele Kräuter angebaut werden, da das Klima gemäßigt ist und die meisten Kräuter aus mediterranen oder heimischen Regionen gut gedeihen. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Oregano brauchen Sonne und durchlässigen Boden, während Bärlauch oder Minze schattigere, feuchte Plätze bevorzugen. Die meisten Kräuter sind pflegeleicht, aber empfindliche Arten wie Basilikum oder Majoran sollten im Winter geschützt oder ins Haus geholt werden. Viele Kräuter lassen sich gut im Beet, Hochbeet oder in Töpfen ziehen und Minze und Liebstöckel sollten wegen ihres Wucherns begrenzt werden. In diesem Beitrag stellen wir die beliebtesten Kräuter in Deutschland vor und gehen auf den Anbau und die Pflege der Kräuterpflanzen ein.

Petersilie anbauen

Petersilie (Petroselinum crispum) ist in der deutschen Küche sehr beliebt und ein wahrer Allrounder, ob glatt oder kraus. Petersilie wächst gut in Halbschatten oder Sonne, ist pflegeleicht und wird für Suppen, Soßen oder als Garnitur geschätzt.

Die Aussaat von Petersilie erfolgt im Freiland idealerweise zwischen März und Juli. Petersilie keimt bei Temperaturen ab etwa 7 °C, optimal sind 15–20 °C. März/April ist der beste Start, da sie langsam keimt (2–4 Wochen). Ab Februar kann sie indoors auf der Fensterbank vorgezogen werden und ab April/Mai ins Freiland oder auf den Balkon gesetzt werden. Eine Aussaat im August ist möglich, dann wächst sie bis in den Herbst und überwintert für eine frühe Ernte im nächsten Jahr.

Petersilie ist zweijährig, das heißt, sie wächst im ersten Jahr kräftig und kann geerntet werden, im zweiten Jahr blüht sie und setzt Samen. Der Erntebeginn ist ab etwa 8–10 Wochen nach der Aussaat, wenn die Pflanze 10–15 cm hoch ist. Das ist meist im Mai/Juni bei Frühjahrsaussaat. Die Ernte kann durchgehend erfolgen, solange die Pflanze wächst, meist von Mai bis Oktober. Äußere Blätter der Petersilie zuerst schneiden, damit sie nachwächst und regelmäßiges Ernten fördert das Wachstum. Nie mehr als ein Drittel der Pflanze auf einmal entfernen.

Petersilie ist winterhart bis etwa -10 °C, besonders die Wurzeln überleben Frost gut. Im ersten Jahr bleibt sie grün, wenn auch das Wachstum im Winter ruht. Bei strengem Frost hilft eine Abdeckung mit Vlies oder Laub, besonders in kalten Regionen. In milden Wintern (z. B. Südwestdeutschland) übersteht sie oft ohne Schutz. Im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse sollte sie an einem geschützten Ort (z. B. Hauswand) stehen oder ins Haus geholt werden, da die Wurzeln im Topf schneller durchfrieren. Im Frühjahr (März/April) des zweiten Wachstumsjahres treibt die Petersilie wieder aus, blüht dann aber meist im Sommer und stirbt danach ab. Die Samen können für eine Neuaussaat gesammelt werden.

Schnittlauch selber anpflanzen

Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist wegen seines milden Zwiebelgeschmacks und der einfachen Pflege extrem beliebt. Er gedeiht gut in Töpfen oder Beeten, ist mehrjährig und passt zu Quark, Salaten, Suppen oder Eiern.

Die Aussaat von Schnittlauch im Freiland erfolgt optimal zwischen März und Mai, wenn die Bodentemperatur über 10 °C liegt. Schnittlauch keimt bei 15–20 °C am besten, was etwa 10–20 Tage dauert. Ab Februar/März kann Schnittlauch drinnen auf der Fensterbank vorgezogen werden und ab April/Mai ins Freiland oder in Töpfe gesetzt werden. Eine späte Aussaat im Juni oder Juli ist möglich, dann wächst er bis in den Herbst und überwintert für die nächste Saison.

Schnittlauch ist mehrjährig, das heißt, er wächst jedes Jahr wieder nach und kann über viele Jahre geerntet werden. Ab etwa 6–8 Wochen nach der Aussaat, wenn die Halme 15–20 cm lang sind kann der Schnittlauch geerntet werden. Dies ist meist ab Mai/Juni bei Frühjahrsaussaat. Bei älteren und etablierten Pflanzen beginnt die Ernte schon im April. Schnittlauch kann vom Frühjahr bis Herbst (April–Oktober) geerntet werden. Schneide dazu die Halme 2–3 cm über dem Boden ab, damit er wieder nachwächst. Regelmäßiges Schneiden fördert neues Wachstum. Nach der Blüte (Juni/Juli) schmecken die Halme etwas intensiver und die Blüten sind essbar und eigenen sich als hübsches Highlight im Salat.

Schnittlauch ist winterhart bis etwa -20 °C. Im Herbst (ab November) zieht er sich zurück, die grünen Halme sterben oberirdisch ab, aber die Wurzeln überleben im Boden. Im Freiland braucht er meist keinen Schutz, da er sehr robust ist. In rauen Gegenden kann eine leichte Laub- oder Reisigabdeckung helfen. In Töpfen sollte er an einem geschützten Ort stehen (z. B. nahe der Hauswand), da die Erde schneller durchfriert. Alternativ kann er ins Haus geholt werden, wo er bei Licht und Wärme weiterwächst. Im Frühjahr ab März/April treibt der Schnittlauch aus den Wurzeln neu aus, oft schon vor anderen Kräutern.

Basilikum für Zuhause

Basilikum (Ocimum basilicum) ist besonders bei Hobbyköchen und Hobbygärtnern mit Balkon gefragt, da es in Töpfen gut wächst. Wer kennt es nicht, man kauft im Supermarkt mal schnell eine hübsche Basilikumpflanze im Topf. Basilikum ist in der deutschen und mediterranen Küche sehr beliebt und passt zu Pasta, Pizza, Salaten, etc. Basilikum liebt Sonne und Wärme.

Basilikum wird in Deutschland üblicherweise ab März bis April drinnen auf der Fensterbank vorgezogen, da es Wärme (mind. 15–20 °C) zum Keimen braucht. Die Keimzeit beträgt etwa 7–14 Tage. Direktaussaat oder Auspflanzen ins Freiland oder in Töpfe erfolgt ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen), wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Basilikum ist frostempfindlich und liebt Temperaturen über 20 °C. Eine später Aussaat im Juni ist möglich, dann wächst es bis in den Herbst hinein.

Basilikum ist einjährig, das heißt, es wächst nur eine Saison und stirbt danach ab. Ab etwa 6–8 Wochen nach der Aussaat, wenn die Pflanze 15–20 cm hoch ist und mindestens 6–8 Blattpaare hat, meist ab Juni/Juli bei Vorkultur im März können die Blätter der Basilikumpflanze geerntet werden. Die Ernte kann von Juni bis September/Oktober erfolgen, solange es warm bleibt.

Ernte die oberen Blattpaare oder Triebe knapp über einem Blattknoten, damit die Pflanze buschiger nachwächst. Regelmäßiges Ernten verhindert die Blüte (die den Geschmack mindert) und fördert neues Wachstum. Blüten sollten entfernt werden, es sei denn, man will Samen gewinnen.

Basilikum überlebt den Winter draußen nicht, da es bei Temperaturen unter 10 °C leidet und bei Frost abstirbt. Nach dem ersten Frost (spätestens Oktober/November) ist die Pflanze verloren. Um Basilikum im Winter zu nutzen, muss es vor dem Frost (September/Oktober) ins Haus geholt werden. In einem hellen, warmen Raum (15–20 °C, z. B. Fensterbank) kann es weiterwachsen, braucht aber viel Licht (ggf. Pflanzenlampe). Da es einjährig ist, wird im nächsten Frühjahr neu ausgesät. Alternativ kann man im Herbst Stecklinge schneiden, diese in Wasser bewurzeln und drinnen überwintern.

Dill anpflanzen

Dill (Anethum graveolens) wird häufig gewählt wegen seines frischen Aromas, das perfekt zu Fisch, Gurken oder Kartoffeln passt. Er ist einfach anzubauen, bevorzugt Sonne und lockeren Boden.

Die Aussaat von Dill erfolgt idealerweise zwischen April und Juni, wenn die Bodentemperatur über 10 °C liegt. Dill keimt bei 15–20 °C am besten, was etwa 10–20 Tage dauert. Eine frühere Aussaat (März) ist in milden Regionen möglich. Ab März kann Dill drinnen vorgezogen werden, allerdings wird er oft direkt ins Freiland gesät, da er Umpflanzen nicht gut verträgt (lange Pfahlwurzel). Eine späte Aussaat im Juli oder August ist möglich, dann wächst er bis in den Herbst und liefert eine späte Ernte.

Dill ist einjährig, das heißt, er wächst nur eine Saison, blüht und stirbt danach ab. Ab etwa 6–8 Wochen nach der Aussaat, wenn die Pflanze 20–30 cm hoch ist, meist ab Juni/Juli bei Aussaat im April. Junge Blätter können schon früher geerntet werden (ab 10–15 cm). Die Ernte der Blätter ist von Juni bis September möglich. Sobald Dill blüht (Juli/August), werden die Blätter aromatischer, aber auch faseriger. Die Samen sind ab August/September reif und ebenfalls nutzbar. Ernte die äußeren Blätter oder schneide ganze Triebe ab, um die Pflanze nicht zu schwächen. Für Samen die Blütenstände reifen lassen und trocknen.

Dill überlebt den Winter nicht, da er frostempfindlich ist. Nach der Blüte und Samenbildung (Herbst) stirbt die Pflanze ab, spätestens mit dem ersten Frost (Oktober/November). Eine Überwinterung ist nicht möglich, da Dill einjährig ist. Für frischen Dill im Winter kann man ihn im Herbst drinnen in Töpfen neu aussäen (heller Standort, 15–20 °C).

Die im Herbst geernteten Samen können verzehrt oder gelagert und im nächsten Frühjahr für eine neue Aussaat verwendet werden. Alternativ kann Dill im Herbst von selbst aussamen und im nächsten Jahr an derselben Stelle von allein wachsen.

Minze Zuhause anbauen

Minze ist in Deutschland sehr beliebt, weil sie mit ihrem frischen, aromatischen Geschmack vielseitig einsetzbar ist. Minze eignet sich gut für leckere Minztees oder Kräutertees, für Soßen bis hin zu Desserts.

Der Anbau und die Pflege von Minze ist sehr leicht. Sie gedeiht in der Sonne und bis in den Halbschatten, bevorzugt feuchte Böden, ist mehrjährig und winterhart. Schon mit wenig Pflege wuchert sie schnell, weshalb sie oft in Töpfen oder mit Wurzelsperre kultiviert wird und ist somit ideal auch für Anfänger auf Balkon oder im Garten.
Minze ist vielseitig einsetzbar wie im Kulinarischen z. B. Frische Blätter für Tees, Cocktails (z. B. Mojito), Desserts, Soßen oder als Garnitur (z. B. zu Lamm). Minze eignet sich auch als Heilmittel, denn diese Pflanze beruhigend bei Magenbeschwerden, als Tee kann sie gegen Erkältungen oder Kopfschmerzen helfen.

Es gibt viele Minze-Varianten, hier die bekanntesten:

• Pfefferminze (Mentha × piperita): Intensives Aroma, ideal für Tee und Heilzwecke.

• Spearmint (Mentha spicata): Milder, süßlicher Geschmack, perfekt für Cocktails und Küche.

• Apfelminze (Mentha suaveolens): Fruchtiges Aroma, zarter, gut für Desserts.

• Marokkanische Minze: Variante der Spearmint, beliebt für Tee, aromatisch und robust.

• Zitronenminze (Mentha × piperita citrata): Zitrusnote, toll für Getränke und Salate.

Die Aussaat von Minze ist ideal von April bis Mai, wenn die Temperaturen über 10 °C liegen. Minze keimt bei 15–20 °C in 10–20 Tagen. Direktsaat ist möglich, aber oft wird sie über Stecklinge vermehrt. Ab März kann Minze schon drinnen auf der Fensterbank, Auspflanzen ab Mitte Mai (nach Frostgefahr) vorgezogen werden. Die Minzpflanze kann auch über Stecklinge einfach im Frühjahr oder Sommer vermehrt werden.

Minze ist mehrjährig, sie wächst jedes Jahr nach und kann über Jahre geerntet werden. Ab 6–8 Wochen nach Aussaat oder Pflanzung, wenn die Pflanze 15–20 cm hoch ist – meist ab Juni bei Frühjahrsaussaat. Bei Stecklingen oft schon früher. Eine Erntezeit kann von Mai/Juni bis Oktober möglich sein. Schneide die Triebe knapp über einem Blattpaar ab, damit sie nachwächst. Regelmäßiges Ernten fördert buschiges Wachstum. Vor der Blüte (Juli/August) ist das Aroma am intensivsten, Blüten sind essbar.

Minze ist winterhart bis etwa -15 °C bis -20 °C. Im Herbst (ab November) sterben die oberirdischen Teile ab, aber die Wurzeln überleben im Boden. Im Freiland braucht sie meist keinen Schutz, bei sehr kaltem Frost hilft eine Laub- oder Vliesabdeckung. In Töpfen sollte sie an einem geschützten Ort (z. B. Hauswand) stehen, da die Erde schneller durch friert. Für frische Minze im Winter kann ein Topf ins Haus geholt werden (hell, 15–20 °C), wo sie weiterwächst. Ab März/April treibt sie aus den Wurzeln neu aus, oft sehr früh.

Viel Freude beim Pflanzen und Ernten von Kräutern.

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